Newsletter September 2022

Liebe Patinnen und Paten der Heidelberger Ziegen,
der Herbst steht vor der Tür und ich möchte euch berichten, was wir und die Ziegen den Sommer über erlebt haben.

 


//Was gibt es Neues?


Wir haben unsere Herde auf 13 Tiere reduziert und werden mit dieser Tierzahl in den Herbst starten.
Der Sommer war zeitweise sehr sehr trocken - unsere Weide im Handschuhsheimer Feld glich einer Steppe. Wie gut, dass wir dort viele Bäumchen und Büsche haben, unter denen die Tiere Schatten finden konnten und die gleichzeitig als Futter dienten. Denn Ziegen lieben ja Blätter, Zweiglein und sogar die Rinde. Sie schälen die Äste rundherum und erhalten so wichtige Mineralien und Gerbstoffe, die wohl auch gegen Parasiten wie Magen-Darm-Würmer wirken. Zudem erhielt die Herde den Sommer über Getreide, da wir Ziegen dabei hatten, die Milch gegeben haben und daher zusätzliche Energie brauchten. Wenn aber keine Kitze mitlaufen und die Mütter dann keine Milch mehr geben, stellen wir das Kraftfutter ein und sie bekommen genug Energie aus Gras, Kräuter und Geäst oder im Winter aus Heu und Geäst.
Durch die Trockenheit im Sommer bin ich gespannt auf die Heupreise in diesem Jahr. Es hat ja in letzter Zeit wieder vermehrt geregnet und wenn man nun aus dem Fenster schaut, kann man gar nicht glauben, wie braun und trocken draußen alles war. Vielleicht kommt ja nochmal eine trockene Periode und die Landwirte können nochmal Heu machen. Das würde zumindest den Heupreis etwas entspannen.
Unsere Tiere sind super gesund durchs Jahr gekommen. Im Frühsommer mussten wir einmal zur Keule gegen Haarlinge (ähnlicher Parasit wir eine Laus, nur dass diese sich von Hautschuppen ernährt und nicht vom Blut) greifen, weil wir diese einfach nicht losgeworden sind. Dazu mussten wir uns von oben bis unten in wasserdichte Kleidung werfen und die Tiere komplett mit der Medikamentenlösung einseifen. Das war bei 30 Grad und in Regenklamotten steckend eine Tortur - vor allem für uns Menschen. Ihr könnt euch vorstellen, wie wir geschwitzt haben!
Bisher hatten wir nie Ausbrüche unserer Tiere bzw. kam es bisher noch nie vor, dass sie ungewollt auf fremden Grund Schaden angerichtet hätten. Vor ca. zwei Wochen allerdings erhielt ich einen Anruf von unserem Nachbarn im Handschuhsheimer Feld, dass meine Ziegen seinen Garten auffressen. Da war der Schreck natürlich groß und ich rannte nach Hause, zog mir schnell eine Arbeitshose an und raste zum Handschuhsheimer Feld. Vor Ort sah ich dann, dass ein Loch im Maschendrahtzaun war - gerade mal so groß, dass sich ein Tier durchdrücken konnte. Wir hatten den Elektrozaun bis hin zum Maschendrahtzaun geöffnet, sodass die Ziegen den Zaun freifressen können. Ich überlegte fieberhaft, wie ich die Ziegenherde nun von dem frischen Gartengemüse wegbekommen sollte. Gott sei Dank sind die Tiere aber so gierig nach Getreide, dass ein Ruf und ein Pfipp genügten, dass sich umgehend ein Tier nach dem anderen zurück durch das Loch drückte und damit alle ruckizucki zurück auf der Weide standen. Was ein Glück!!
Nun stehen die Tiere in Kirchheim hinter dem Friedhof. Nach dem Regenwetter ist jetzt wieder viel frisches Gras gewachsen und man sieht den Effekt direkt, wenn man sich die Euter der milchgebenden Tiere anschaut. Sie sind voller und bilden mehr Milch, da das Futter nun wieder energie- und auch eiweißreicher ist.
Demnächst müssen wir mal wieder die Klauen der Ziegen schneiden. Diese wachsen, wie bei uns Menschen, nach und werden je nach Beschaffenheit des Bodens mehr oder weniger stark abgewetzt. Daher ist es notwendig, diese ca. drei mal im Jahr zu schneiden. Tut man dies nicht, kann sich Dreck unter dem Horn der Klaue festsetzen und dies wiederum zu Entzündungen führen. Wir haben Glück, dass der Boden wieder feuchter ist. Dadurch wird das Klauenhorn weicher und man braucht zum Schneiden nicht allzu viel Kraft.

 

//Einladung zum nächsten Patentreffen//


Wir möchten euch mal wieder zu den Ziegen einladen. Wenn ihr die Zeit nutzen möchtet, diese in Heidelberg-Kirchheim zu besuchen, dann müsstet ihr den Zeitraum bis ca. 5. Oktober nutzen. Danach werden die Tiere voraussichtlich in Rohrbach an der Himmelsleiter unterwegs sein. Und dann dort ca. drei bis vier Wochen bleiben. Bitte macht uns doch einen Terminvorschlag, wir versuchen, euren Wunschtermin zu berücksichtigen.